Du bist ein Fantasy-Fan aber magst keine Bücher über rosa Feen, Kuscheldrachen oder sexy Vampire, die im Sonnenlicht glitzern, lesen? Dann solltest du einen Blick auf Dark-Fantasy-Romane werfen. Vampire, Werwölfe, Monster und andere mystische Wesen gehören hier zum guten Ton. Jedoch nicht, um dir eine heile Welt zu zeigen, sondern um dich an die Grenzen deiner Vorstellungskraft zu führen.
Buchtipp Nr. 1: “Das Geheimnis (Dark Creatures) Bd. 1” von Karen Lynch
- Herausgeber: FeuerWerke Verlag
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 404
Sara ist kein gewöhnliches Mädchen. Denn sie hat ein Geheimnis, das nicht einmal ihre besten Freunde kennen. Einen Troll zum Freund und Heilkräfte – wer kann schon behaupten, dies sein Eigen zu nennen? Saras Leben wird auf den Kopf gestellt, als ein skrupelloser Vampir sie angreift. Ein seltsamer Fremder rettet sie und erzählt ihr mehr darüber, was und wer sie in Wirklichkeit ist. Doch damit gerät ihr Leben schon bald in große Gefahr …
“Dark Creatures – Das Geheimnis” ist eine interessante Mischung aus Urban- und Dark-Fantasyelementen. Auch wenn die klassischen Wesen wie Vampire, Werwölfe und Dämonen auftauchen, ist die Handlung keine aufgewärmte Retorten-Geschichte. Karen Lynch punktet durch actionreiche und humorvolle Schreibweise. Langeweile ist hier definitiv ein Fremdwort. Charaktere und Story sind gut ausgearbeitet und ziehen den Leser förmlich in ihren Bann. Die Autorin kann problemlos mit anderen Bestseller-Autoren dieses Genres, wie beispielsweise Cassandra Clare, mithalten.
Der Band ist der Auftakt einer spannenden Trilogie. Mit knapp 404 Seiten verspricht das Buch lange Leseabende.
Buchtipp Nr. 2: “N´amercaá – Isiis Lied” von Georg Bruckmann
- Herausgeber: Independently published
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 510
Mit dem Mord an seiner Vermieterin beginnt für Igben eine gefährliche Mission. Zu Beginn seiner Ermittlungen ahnt er noch nicht, dass sein Leben und Vorhaben eng mit dem Schicksal des Spieler Kaan und dem Bademädchen Lyrr verknüpft sind. Finstere Rituale und eine gnadenlose Inselstadt machen ihnen schon bald zu schaffen …
Georg Bruckmann hat mit “N´amercaá” eine eigene Fantasywelt geschaffen. Wer zauberhafte Feen oder gut gelaunte Einhörner sucht, ist hier definitiv fehl am Platz. Spannung, Horror und Mystik bestimmen vielmehr die Handlung des Buches. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und auf seine eigene Art und Weise schafft er es, dass sich Charaktere und Szenarien in Gestalt und Substanz vor dem inneren Auge des Lesers manifestieren.
510 Seiten an Handlung haben es in sich. Plant deswegen einiges an Zeit zum Durchlesen und Mitfiebern ein.
Buchtipp Nr. 3: “Blutpakt Genesis” von Clara C. Fey
- Herausgeber: Independently published
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 420
Die Background-Story ist bekannt: Werwölfe und Vampire haben einen familiären Bezug, stammen sie doch von Kain und Abel ab. Doch wie das Brüderpaar können auch diese beiden Rassen sich bis auf den Tod nicht ausstehen und stehen in einem ewigen Zwist zueinander. Nur ein gemeinsamer Feind vermag sie zu vereinen … Und genau hier kommt Sylvana, eine Nachfahrin Kains ins Spiel. Um der Ausrottung zu entgehen, muss sich die Vampirin mit ihren Erzfeinden verbünden.
Eines vorweg: Glitzernde Vampire, sexy Werwölfe und hilflose Protagonisten gibt es in diesem Band nicht! Wer Klischees bedient haben möchte, muss auf ein anderes Buch zurückgreifen. Detailreiche Schilderungen, starke Charaktere und eine spannende Handlung führen dazu, dass man den Titel bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen mag. Clara C. Fey hat bekannte Elemente in eine actionreiche Geschichte verpackt, die voll ist mit unerwarteten Wendungen und packenden Situationen. Romanzen gibt es, jedoch sind diese nicht relevanter Bestandteil der Handlung.
Fehler in der Rechtschreibung und Grammatik sind die einzigen negativen Punkte, welche in diesem Buch auffallen.
Buchtipp Nr. 4: “Tul – Stadt der Gefallenen” von Benjamin Keck
- Herausgeber: Independently published
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 413
In der Stadt der Gefallenen und Vergessenen überleben nur die Stärksten. Mit “Tul – die Stadt der Gefallenen” hat Benjamin Keck ein brutales und dunkles Prequel zu “Schattenchronik von Ereos” geschaffen. Blut, Gewalt und das stete Ringen um Macht, gepaart mit dem täglichen Kampf ums Überleben, bestimmen das Straßenbild von Tul. In dieser düsteren Atmosphäre leben Evva und Toto. Keine Protagonisten nach dem bekannten Schema. Evva ist kein Mädchen, das auf den edlen Retter in glänzender Rüstung wartet. Und auch ihr bester Freund Toto träumt eher von seinem Aufstieg in einer von Tuls Diebesgilden, als von heroischen Heldentaten. Für die beiden Kinder gilt in den Straßen der grausamen Stadt nur eines: Kämpfe, töte und lebe.
Ihr kennt die bisherigen Abenteuer, welche in Ereos spielen? In Tul weht jedoch ein ganz anderer Wind. Eine grandiose Geschichte mit einer flüssigen, genialen Schreibweise, so wie man es von B. Keck gewohnt ist. Es ist untertrieben zu sagen, dass man mit jeder Zeile buchstäblich mit Toto und Evva mitfiebert und die Grausamkeit der Stadt und ihrer Bewohner fast am eigenen Leib erlebt.
Einige Kapitel enthalten größere Zeitsprünge, welche kurzfristig den Lesefluss stören können. Ansonsten gibt es keine negativen Stimmen zu diesem Dark-Fantasy Buch für Erwachsene. Eher das Gegenteil ist der Fall.