Leseratten, welche ein Problem mit den Augen haben, müssen nicht aufs Lesen verzichten. Trotz der Möglichkeit, viele Romane als Hörbuch zu konsumieren, gibt es doch nichts Schöneres, als selbst ein Buch in die Hand zu nehmen. Spezielle Schriften bzw. Schriftgrößen machen dies möglich. Hier eine kleine Auswahl empfehlenswerter Literatur für Sehbehinderte jeden Alters:
Buchtipp Nr. 1: “Sudoku – 100 Sudoku Rätsel mit Großdruck” von Kezaco Verlag
- Herausgeber: Independently published
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 206
Auch Menschen mit einer Sehschwäche müssen nicht auf die Freude von Sudoku verzichten. Die Rätsel in diesem Buch wurden gezielt in Großformat gedruckt und mit Sorgfalt ausgearbeitet, um das Lesen so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Lösung des jeweiligen Sudokus befindet sich auf der Rückseite. Damit entfällt lästiges Suchen am Ende des Buches.
Viel gibt es über das Buch “Sudoku” nicht zu sagen. Der Inhalt richtet sich gezielt an Menschen, welche gerne Zahlenrätsel lösen und auch trotz etwaiger Sehprobleme weiterhin ihrer Leidenschaft nachgehen möchten. Knapp 206 Seiten halten den Verstand fit und bringen junge und auch alte Rätselfreunde gleichermaßen ins Grübeln.
Buchtipp Nr. 2: “Maulwurf Max: Ein Buch zum Fühlen und Riechen für blinde und sehende Kinder” von Roger Rhyner und Patrick Mettler
- Herausgeber: Baeschlin Duftbilderbuch
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 32
Der kleine Maulwurf Max nimmt eines Tages einen Gestank wahr. Als er nachsehen will, bemerkt er, dass der Hühnerstall in der Nachbarschaft in Flammen steht. Und seine Bewohner sind vom Feuer eingeschlossen. Wird es dem kleinen und fast blinden Tier gelingen, die Hühner rechtzeitig zu retten? Eine Geschichte über den Mut eines Maulwurfs, die ihr mit allen Sinnen erleben könnt.
Das Buch mit dem Samtumschlag hebt sich deutlich von anderen Kinderbüchern ab. Denn das Innere ist in Schwarz- und Brailleschrift geschrieben. Auf jeder Seite gibt es viel zu fühlen und teilweise zu riechen. “Maulwurf Max” ist ein Riech- und Fühlbuch der besonderen Art, geschrieben für Kinder zwischen 5 und 7 Jahren. Einige Käufer merken an, dass der Duft auf den Seiten teilweise extrem riecht und Vorsicht beim “Ausprobieren” geboten ist.
Buchtipp Nr. 3: “Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt” von Dora Heldt
- Herausgeber: dtv Verlagsgesellschaft
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 448
Der 50. Geburtstag ist anders. Und sollte auch dementsprechend gefeiert werden. Doch Doris ist das alles zu altbacken und aufwendig, weswegen sie vor ihrer Familie flieht. Dabei zieht sie ein Wellnesswochenende mit zwei ehemaligen Schulfreundinnen den lästigen Geburtstagsvorbereitungen vor. Gemeinsam erkennen die Frauen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören und auch im fortgeschrittenen Alter noch viel erreichen können …
“Bei Hitze ist es wenigstens nicht kalt” ist eine Lektüre voller Witz und Esprit, welche nicht nur für den Urlaub am Strand geeignet ist. Mit ihrer erfrischenden und schonungslos offenen Art erzählt die Bestsellerautorin von alltäglichen Dingen, die viele Frauen bereits gedacht oder sogar erlebt haben. Einige Stellen des Buches sind langatmig, ansonsten erwartet den Leser aber ein kurzweiliger und humorvoller Roman. Durch die große Schriftart in der Lektüre darf die Lesebrille in der Tasche bleiben.
Buchtipp Nr. 4: “Die kleine Raupe Nimmersatt – Reliefausgabe mit Brailleschrift” von Eric Carle
- Herausgeber: Gerstenberg Verlag
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 26
Die kleine Raupe hat, wie bereits ihr Name verrät, großen Hunger. Bevor sie sich zu einem wunderschönen Schmetterling verpuppen kann, gilt es erst einmal, den Magen ausreichend zu füllen. Und dabei steht so einiges auf dem Speiseplan …
In dieser limitierten Auflage des bekannten Kinderbuches wird die Geschichte des kleinen Insekts in Braille-Schrift nacherzählt. So können auch blinde und sehbehinderte Leser den Abenteuern der nimmersatten Raupe folgen. Leider ist das Buch nur in einer begrenzten Auflage erhältlich.
Buchtipp Nr. 5: “Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen” von Dora Heldt
- Herausgeber: dtv Verlagsgesellschaft
- Originalsprache: Deutsch
- Seitenanzahl: 512
Heinz hat eine Reise gewonnen. Zusammen mit Schwager Walter tritt er seinen Gewinn an. Per Bus geht es an die Schlei, im Osten der Republik. Doch schnell stellen die rüstigen Senioren fest, dass “exklusiv” nicht gleichzusetzen ist mit “all-inclusive”. Und auch ansonsten finden die beiden Männer, dass irgendwas an dieser Seniorenreise so ganz und gar nicht stimmt …
Fans von Dora Heldt wissen, dass jeder Roman der Autorin durch ihren humorvollen und unverkennbaren Schreibstil besticht. In diesem Buch tauchen nicht nur altbekannte Charaktere (oder zumindest ihre nahen Verwandten) auf, sondern es werden auch sämtliche Klischees ausreichend bedient. Wer Heinz noch nicht kennt, sollte das dringend ändern. Denn der “typisch deutsche Rentner” erfüllt so ziemlich alle Vorurteile, allerdings auf seine eigene, liebenswürdige Art.
Die Romane von dtv Grossdruck versprechen durch eine größere Schrift mehr Lesekomfort. Etwas Zeit zum Lesen sollte man aber trotzdem angesichts der Fülle an Seiten und der witzigen Handlung einplanen.